Es gibt noch immer die Vorurteile, dass Hündinnen leichter zu trainieren sind und Rüden aggressiv sind und permanent markieren.
Welche Wesenszüge der Aussie später entwickelt, hängt vielmehr vom individuellen Charakter des Hundes ab und davon, wie der Vierbeiner geprägt und aufgezogen wurde.
Natürlich haben die Australian Shepherds einige Gemeinsamkeiten, allerdings spielen bei der Wesensfestigung viele Komponenten eine Rolle.
Wie wurden die Welpen beim Züchter sozialisiert? Hatten sie Familienanschluss? Durften sie bereits viel kennenlernen, wie Wald, Wiese, Stadt, Bus, Kinder, Staubsauger,
andere Hunde und Tiere?
In der Regel kann ein Züchter schon sagen, wer mutig, vorsichtig, ruhig, zurückhaltend, dominant usw ist. Nach dem Auszug formt sich der Charakter allerdings durch die
Erziehung bei der neuen Familie, den Besuch in der Hundeschule und den Kontakt mit anderen Hunden weiter. Das bedeutet, dass ein Welpe, der bei dem Züchter zum Beispiel
ruhig war, es nicht bleiben muss. Er kann durch die "falsche" Erziehung der totale Raufbold werden.
Einen Unterschied gibt es dann allerdings doch. Und dieser besteht in der Läufigkeit der Hündin etwa zweimal im Jahr. Das Verhalten kann sich zu dieser Zeit allerdings
stark verändern. Einige Hündinnen werden sehr verschmust und anhänglich, andere ziehen sich lieber zurück oder schlafen viel. Es kann auch zu einer Scheinträchtigkeit
kommen und das Aussie-Mädchen verhätschelt und beschützt plötzlich ihr Spielzeug. Vorsicht ist natürlich vor liebestollen Rüden auf Spaziergängen geboten. Leine Deine
Hündin zur Sicherheit besser an.
Auch die Rüden verhalten sich meist anders, wenn eine läufige Hundedame in der Nähe ist. Sie können unruhig werden, jaulen vielleicht nachts nach ihrer Liebsten oder
verweigern eine Weile das Futter.